Das European LeukemiaNet (ELN) hat die Therapieempfehlungen für die Chronische Myeloische Leukämie (CML) im Rahmen einer Veröffentlichung in der Zeitschrift Leukemia aktualisiert. Hier folgt die aus dem Englischen übersetzte Zusammenfassung:
Die Therapie der chronischen myeloischen Leukämie (CML) hat sich in den letzten 7 Jahren grundlegend verändert. Die meisten Patienten in chronischer Phase (CP) haben jetzt eine normale Lebenserwartung. Ein weiteres Ziel ist das Erreichen einem stabilen tiefen molekularen Ansprechen (DMR) und das Absetzen von Medikamenten zur behandlungsfreien Remission (TFR). Das European LeukemiaNet berief ein Expertengremium ein, um die Evidenz zur Erreichung dieser Ziele seit seinen vorherigen Empfehlungen kritisch zu bewerten und zu aktualisieren. Die Erstlinienbehandlung erfolgt mit einem Tyrosinkinase-Inhibitor (TKI; Imatinib oder Generikum, Dasatinib, Nilotinib und Bosutinib sind First-Line erhältlich). Generisches Imatinib ist die kostengünstige Erstbehandlung in CP. Verschiedene Kontraindikationen und Nebenwirkungen aller TKIs sollten berücksichtigt werden. Der Risikostatus des Patienten bei der Diagnose sollte mit dem neuen EUTOS-Langzeitüberlebensscore (ELTS) bewertet werden. Die Überwachung des Ansprechens sollte nach Möglichkeit durch quantitative Polymerasekettenreaktion (PCR) erfolgen. Eine Änderung der Behandlung wird empfohlen, wenn Unverträglichkeiten nicht gelindert werden können oder wenn Meilensteine auf molekulargenetischer Ebene nicht erreicht werden. Mehr als 10% BCR-ABL1 nach 3 Monaten weisen auf ein Versagen der Behandlung hin, wenn dies bestätigt wird. Die allogene Transplantation ist weiterhin eine therapeutische Option, insbesondere für CML in der fortgeschrittenen Phase. Die TKI-Behandlung sollte während der Schwangerschaft abgebrochen werden. Bei Patienten mit dauerhafter DMR kann ein Behandlungsabbruch in Betracht gezogen werden, um eine TFR zu erreichen.